Wanderungen
ÜBER KURZ ODER LANG: DER KAPELLENWEG
Kulturwanderung | 21 km oder weniger | 5 Stunden oder weniger | Technik: leicht | Kondition: je nach Länge mittel bis schwer
Die Kulturwanderung durch die offene Hügellandschaft des Rottals folgt der historischen Verkehrsader Luzern – Aarburg und führt an 17 Kirchen und Kapellen vorbei. Dabei bietet sich ein weit offener Blick auf das Rottal, die Pilatuskette und die Rigi. Als in der Schweiz die Zuglinien gebaut wurden, sollte der Linie Luzern – Olten ursprünglich über Hellbühl und durch das Rottal führen. Der Plan ist am «Hellbühler Stutz» gescheitert: Zu steil, der für eine Überwindung der Steigung nötige Kehrtunnel zu aufwändig. Stattdessen führen die Bahnlinien nun durch die benachbarten Täler – je nach Wetterlage ist der Zug, der von Luzern nach Wolhusen fährt und umgekehrt, bis auf Tannhüsern zu hören. Das Rottal ist Verkehrsader geblieben, allerdings für den motorisierten Verkehr. Von einem früheren, pulsierenden Leben zeugen zahlreiche Kirchen und Kapellen entlang dieser Wanderung – die übrigens nach Belieben in die eine oder andere Richtung begangen und leicht abgekürzt werden kann: Auf dem ganzen Weg ist die nächste Bushaltestelle nie weit.
GEHEIMTIPP: DAS MITTAGGÜPFI
8,5 km | 4 Stunden | Höchster Punkt: 1917 m.ü.M. | Auf-/Abstieg: 822m | Kondition: mittel | Anforderungen: Trittsicherheit, kurze ausgesetzte Kraxelstellen, z.T. mit Ketten gesichert. | Ausgangspunkt: Alp Stäfeli (Rundtour) | Jahreszeit: schneefreie Monate | Wichtig: Genügend Wasser mitbringen, keine Brunnen.
Das Ziel dieser Gipfelwanderung ist vom Hof Tannhüsern gut sichtbar: Ein rundlicher Berg im Südwesten der Pilatuskette mit einer kleinen Erhöhung am Gipfel – dem «Güpfi». Die Wanderung auf das Mittaggüpfi ist weder lang noch besonders schwierig – und doch eine richtige Bergwanderung mit al- lem, was dazugehört: steile, schmale Wege, die sich langsam aus dem Wald hinaus in die Höhe schrauben, eindrückliche Felsformationen, ein richtiges Gipfelkreuz und eine eindrückliche Aussicht ins Mittelland, auf den Vierwaldstättersee, den Zugersee, den Sempachersee, und hinein in die scheinbar unendlichen Gipfelreihen der Alpen. Wer diese Aussicht geniessen will, muss die zwei Stunden Aufstieg in Kauf nehmen. Auf das «Mittaggüpfi» fährt keine Bahn.
ZERKLÜFTETER FELSRIEGEL MIT GROSSARTIGER AUSSICHT: DIE SCHRATTENFLUH
15,5 km | 6 Stunden | 1100m Auf- /Abstieg | Ausgangsort: Sörenberg (Rundtour) | Technik: Mittelschwer | Kondition: Schwierig | Jahreszeit: Juni – Oktober
Bizarre Gesteinsformationen prägen das Gesicht der Schrattenfluh: Jahrtausendelange Erosionsprozesse haben tiefe Furchen in den langgezogenen Kalkriegel gegraben. Der silbergrau schimmernde, von Schrunden und Gräben durchsetzte Berg ist ein sehr reizvolles Wanderziel. Auf dem Abschnitt über die Schrattenfluh- Krete ist Vorsicht geboten, denn abseits des Weges lauern tiefe Karstlöcher. Es lohnt sich, stehen zu bleiben, um die Rundsicht zu geniessen. Im Norden schweift der Blick über die Hügelwellen des Entlebuchs zum Mittelland und zum Jura, im Süden erstrecken sich über der Brienzer-Rothorn- Kette die Berner Hochalpen
DEM WASSER NACH: EMMENUFERWEG
Sörenberg–Emmenbrücke | insgesamt 54 km, mehrere, unterschiedlich lange Etappen | Technik: leicht | Kondition: leicht bis schwer, je nach Etappenlänge | Ausgangspunkt: mehrere | Jahreszeit: schneefreie Monate
Auf dem Emmenuferweg zwischen Sörenberg und Emmenbrücke lernen Sie eine der reizvollsten Flusslandschaften des Kantons Luzern kennen: Von der Quelle im Herzen der UNESCO Biosphäre Entlebuch führt der Weg auf geheimnisvollen Pfaden in die pulsierende Agglomeration der Stadt Luzern. Auf dem Emmenuferweg lassen sich die Gestaltungskraft des Wassers und eindrückliche Naturdenkmäler erleben. Mal fliesst sie langsam, mal reissend, bringt Steine in Bewegung, unterhöhlt Ufer, schafft Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Der Emmenuferweg ist ausgezeichnet an den öffentlichen Verkehr angebunden. Er bietet verschiedene Möglichkeiten, alle beliebigen Teilstücke einzeln zu begehen. Der gesamte Emmenuferweg ist leicht zu begehen, nur zwischen Schüpfheim und Flühli ist der Weg anspruchsvoller.