LUZERN – DIE LEUCHTENSTADT
Luzern ist eine kleine Stadt, die viel zu bieten hat und Gäste aus der ganzen Welt anzieht. Die beliebtesten Sehenswürdigkeiten können gut in einem Tagesausflug besucht werden: Die Spreuerbrücke ist die kleine Schwester der berühmten Kapellbrücke. Seit rund 400 Jahren hängen bemalte Holztafeln im Dachgebälk der Brücke. Luzern ist die einzige Stadt Europas, die gedeckte Holzbrücken mit dreieckigen Bildern ausgeschmückt. Die Museggmauer ist der Rest eines steinernen Rings mit 30 Türmen um die Stadt. Gebaut vor über 600 Jahren, prägen noch heute gedeckte, hölzerne Wehrgänge das Bild Luzerns. Die neun Türme erlauben einen beeindruckenden Rundblick. Durch die Gassen der Altstdadt gelangt man zur Kapellbrücke. Ihr achteckiger Wasserturm ist das Wahrzeichen von Luzern: 1365 als Wehrgang gebaut, ist sie eine der ältesten und längsten überdachten Holzbrücken Europas. Nach der Auffüllung des Ufers auf der Seite der Altstadt wurde die Brücke 1835 um rund 75 Meter gekürzt. Im Giebel der Brücke befanden sich vor dem Brand 1993 111 dreieckige Gemälde, die wichtige Szenen der Schweizer Geschichte darstellen.
Auch das Löwendenkmal ist ein Wahrzeichen der Stadt Luzern: Ein steinerner Löwe, aus dessen Rücken eine abgebrochene Lanze ragt. Mark Twain schrieb 1880 in seinem halb-fiktiven, satirischen Reisebericht «A Tramp abroad» (Bummel durch Europa), der Luzerner Löwe sei «das traurigste und bewegendste Stück Stein der Welt». Das Denkmal soll an die am 10. August 1792 beim Tuileriensturm in Paris gefallenen Schweizergardisten erinnern. Initiant des Löwendenkmals war Karl Pfyffer (1771–1840), ehemaliger Leutnant der Schweizergarde, der während dem Tuileriesturm gerade in Luzern urlaubte. Er sammelte Geld und beauftragte den bekannten dänischen Künstler Bertel Thorvaldsen. Allerdings reichte das Geld nur für ein Modell, nicht aber dafür, Thorvaldsen für die Arbeit nach Luzern zu holen. Der Solothurner Urs Eggenschwyler bekam den Auftrag, er stürzte aber schon nach wenigen Tagen vom Gerüst und 17 verstarb wenig später. Schliesslich meisselte der Konstanzer Bildhauer Lukas Ahorn während 14 Monaten den Löwen aus dem Felsen. Es heisst, dass Ahorn aus Rache für seine miserable Bezahlung der Höhle, in dem der Löwe liegt, den Umriss einer monumentalen Wildsau gab.
Gleich nebenan liegt das Naturdenkmal Gletschergarten: Während der letzen Eiszeit vor 20‘000 jahren lag auch Luzern unter der dicken Eisschicht des Reussgletschers, der den Sandstein- Untergrund über Jahrtausende abgeschliffen und poliert hat. Die heute sichtbaren Gletschertöpfe sind das Resultat der unglaublichen Kraft von Schmelzwasser und Steinen am Grund des Gletschers. Der grösste Gletschertopf im Gletschergarten ist 9,5 Meter tief und hat einen Durchmesser von 8 Metern. Noch viel älter sind die versteinerten Muscheln und Palmblätter, die im heutigen Gletschergarten gefunden wurden. Sie zeigen, dass Luzern vor 20 Millionen Jahren an einem subtropischen Meeresstrand lag.
Das Bourbaki Panorama – ein europäisches Kulturdenkmal – erinnert an die Internierung von 87’000 französischen Soldaten, die im Winter 1871 in der Schweiz Zuflucht fanden. Der Ausflug ins Bourbaki Panorama ist auch eine Reise ins Val-de-Travers des späten 19. Jahrhunderts, wo die Schweiz ihr Selbstverständnis für Humanität und Neutralität formte. Eine packende Geschichte, die der Maler Edouard Castres 1881 auf dem 10 Å~ 112 m (ursprünglich 14 Å~ 112 m) grossen Rundbild erzählt. Das Medium Panorama gilt heute nicht nur als Vorläufer des Kinos, sondern auch als Inspiration für aktuelle mediale Trends und digitale Erzählformen.
Das Verkehrshaus der Schweiz fasziniert nicht nur Kinder: Das Museum dokumentiert die Entwicklung des Verkehrs und der Mobilität – gestern, heute und morgen – auf der Strasse, der Schiene und dem Wasser, aber auch in der Luft und im Weltall. Neben 3000 Objekten zum Thema Verkehr und Mobilität gehören auch die Swiss Chocolate Adventure, das Verkehrshaus Filmtheater, das Planetarium sowie die Media World zu den Attraktionen.